Ankunft in Aix-en-Provence: Zwischen Chic und Sonnenschein
- alisalomon
- 16. Dez. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Als ich vor sieben Jahren von Berlin nach Aix-en-Provence zog, öffnete sich mir eine vollkommen neue Welt - jedoch nicht so, wie ich es erwartet hatte. Aix wurde mir zuvor als äußerst studentische Stadt beschrieben, doch "studentisch" bedeutet in Frankreich etwas anderes als in Deutschland. Hier sind die Studenten etwa 18 bis 22 Jahre alt und konzentrieren sich ernsthaft auf ihr Studium.
Im Kontrast zu Berlin, wo ich mich im Mittelpunkt einer pulsierenden Kreativszene wohnte, fand ich hier eine Stadt vor, die hauptsächlich von einem wohlhabenden und älteren Publikum frequentiert wird. Die charmanten Boutiquen und Cafés sind weniger von kreativen Geistern als von einer älteren, wohlhabenden Bevölkerung geprägt. Wer ein ausschweifendes Nachtleben sucht, ist hier fehl am Platz.
Nachdem man sich jedoch erst einmal an diese relative Ruhe gewöhnt hat, kann man Aix-en-Provence dennoch viel abgewinnen. Diese bezaubernde Stadt im Süden Frankreichs hat nämlich mehr zu bieten als nur Sonne und Lavendelfeld-Klischees. Lavendelfelder sucht man hier übrigens vergebens - Lavendel wächst in anderen Teilen der Provence. Die Innenstadt von Aix ist ein Vibes-Mix aus historischer Pracht und modernem Flair, was sie zum "Paris des Südens" macht - und das nicht ohne Grund.

Auf dem „Cours Mirabeau“, einer Art Champ-Élysées der Stadt, der von Platanen gesäumt wird, reihen sich klassisch-französische Cafés
und Restaurants aneinander. Legendär ist zum Beispiel das „Le Grillon“, wo man morgens herrlich ein Croissant oder eine Brioche zu seinem Espresso bestellen kann. Der Cours Mirabeau ist nicht nur ein Treffpunkt für Kaffeeliebhaber, sondern auch ein Ort, um die Reichen und Schönen (oder besser: Schöngemachten) zu beobachten.
Im gesamten Süden ist die Stadt vor allem für ihre vielen exquisiten Boutiquen bekannt. Die Leute kommen während der Schlussverkaufssaison von weit her, um hier ihr Glück in den schicken Läden zu finden. Man muss allerdings aufpassen, nicht von einer der zahlreichen älteren, sehr schicken und vornehmen Damen umgerempelt zu werden. Diese haben Schwierigkeiten, Personen eines „niedrigeren Standes“ wahrzunehmen :)

Nach dem Einkaufen findet man auf jeden Fall an einem der zahlreichen kleinen Plätze einen Ort, um sein Glas Rosé zu genießen - oft das ganze Jahr über, denn die Sonne scheint oft so warm, dass man selbst im Dezember mit Jacke draußen sitzen kann.
Fazit:
Der Umzug nach Aix-en-Provence war eine unerwartete, aber bereichernde Erfahrung. Die Stadt mag nicht den Trubel Berlins haben, doch sie besticht durch ihre eigene charmante Eleganz. Die Boutiquen, Cafés und sonnigen Plätze entfalten im Laufe der Zeit ihren eigenen Reiz und vermitteln ein entspanntes, südfranzösisches Lebensgefühl.
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